10.02., 19:15h, ~970km: Trondheim erreicht

Die erste Etappe ist weitgehend rum – während ich diese Zeilen tippe, kutschiert Olli uns die letzten 73km zur „Tankstelle 1“ aus dem Roadbook: eine Empfehlung für (relativ) billigen Sprit.

Aber eins nach dem anderen.

Die Fähre ist der Hammer – absolut auf Augenhöhe mit AIDA und Co., in Details besser. So haben wir zum Abendessen nicht das große Buffet (NOK 279 ~ 35 EUR) gewählt, sondern waren in der Einkaufsmeile (sic!) erst Souvenir-Shoppen, dann beim Italiener. Auf hohem Niveau – qualitativ wie preislich (Pizza NOK 119 ~ 15 EUR, 0,5 Pils NOK 49 ~ 6,50 EUR). Danach auf Deck 15 über dem Bug beim Cocktail (ab NOK 50 ~ 6,50 EUR) den Abend abgeschlossen. Wenn Rallye-Fahren immer so ist, schule ich um …

Heute morgen dann nach dem großem Frühstücksbuffet (NOK 130 ~ 15 EUR) langsam zu den Autos, um ziemlich genau 10h ‚runter vom Schiff und damit raus aus der EU. Den G mit den beiden vertrauenswürdigen Herren hat der Zoll durchgewunken, uns nicht: zwei unrasierte Bengels mit einem vollgerümpelten Terrano waren wohl eine weitere Diskussion wert. Die haben wir dann auch (in Englisch) geführt und konnten die junge Zollbeamtin spätestens mit dem Roadbook davon überzeugen, dass wir nicht vorrangig kurzfristig zum Drogenschmuggel einreisen wollten. Dachbox (die wir ihr vorführen mussten) drauf, und weiter gings. Wenige Meter vom Fährterminal beginnt die E6, die dann jetzt einige Tage unser Freund bleiben wird.

Dem örtlichen Shellpächter haben wir mit 106 Liter Polardiesel nochmal eben den Vormittag vergoldet (55 zum Volltanken, weitere 51 in die bis dato leeren Reservekanister): NOK 1.484 ~ 193 EUR. Kreditkarte mit PIN ist hier das Mittel der Wahl. Die ersten 352km haben uns keinen halben Tank, also keine 40 Liter gekostet, damit sind unsere Hochrechnungen hinsichtlich Verbrauch zutreffend. Mit insgesamt 130 Liter Diesel an Bord stemmen wir damit theoretisch mindestens zwei Tagesetappen, auch wenn wir das wegen des eher dünnen Tankstellennetzes im Norden nicht ausprobieren werden. Wir haben uns dann für heute für die 20km kürzere Variante über die 3 entschieden – eine malerische Landstraße, der wir jetzt seit fast 200km folgen. Das Wetter ist inzwischen nahezu wolkenlos, tiefstehende Sonne dazu. Tiefsttemperatur heute war (und ist gerade) -7°C, selbst auf den über 600m hohen Pässen. Die Straße ist frei, erst auf den letzten Kilometern leicht mit Schnee- und Eisresten durchsetzt, aber fern von kritisch.

Jetzt, um 16:08h, liegen noch 125km zum Hotel vor uns. Also ist der Zeitplan eher komfortabel, wobei wir die ca. 65km/h Durchschnitt, die wir heute gefahren sind, sicher im Norden nicht durchhalten können.

Update: jetzt (19:15h) in Trondheim, der G schläft in der Tiefgarage, der Terrano hat drei Parkhäuser ausprobiert (empirisch ermittelt: Dachbox ist knapp mehr als 2,25m, schrappt an der Parkhausdecke) und steht jetzt draußen.