14.02.12, 17:40h: Eintreffen Honningsvag

Ziel erreicht – von hier fahren Busse zum Nordkapp, wir werden es also morgen erreichen, selbst wenn uns heute nacht die Karren geklaut würden. Morgen also max. 70km mit dem eigenen Auto – zu den Nordkapphallen und zurück.

Aber von vorn.

Heute morgen gab’s ein kleines Frühstück: Kaffee, Orangensaft, Brötchen, Brot, Käse, Rentierschinken, Rübenkraut (importiert), Tomaten, Wassermelone. Danach sequentiell Körperpflege betrieben (ohne Einbeziehung des leicht überfrorenen Fjords), wieder mal volltanken (dank der kurzen Etappe des Vortags nur 25 Liter) und los. PS: Die Spülmaschine läuft noch, die müsste der nächste ausmachen … 😉

Dann 440km durch Nordnorwegen. Das Wetter größtenteils böse diesig, Temperatur knapp unter 0°C: wenig besonders schöne Aussicht (auch an Fjorden kann man sich satt sehen, insbesondere, wenn man sie im Sonnenlicht kennt). Dann ging es auf eine Hochebene hinauf, und dort oben wieder das gleiche Spiel: vereiste Straße durchschneidet schneebedeckte Landschaft, der Verkehr, vom Gespann bis zum 40-Tonner, pflügt mit 90 km/h dadurch. Anstrengend … 360km bin ich heute gefahren, danach war ich durch.

Die letzten 100km zum Nordkapp hatten es in sich: endlich haben wir die E6 verlassen und sind der E69 zum Nordkapp gefolgt. Tiefe Dunkelheit (wir sind nördlich von N 70° 30′) seit 15 Uhr, dazu Schneegestöber und eine nicht geräumte Küstenstraße mit Fels links und Fjord rechts. Das geht übel auf die Konzentration …

Dann der Nordkapptunnel, der das europäische Festland mit der Insel Mageroya verbindet, auf der das Nordkapp und der Ort Honningsvag liegt. 3,5km erst steil nach unten, dann 3,5km steil nach oben und dort eine Mautstation, die für den Spaß knapp NOK 200 (~26 EUR) sehen will. Soll sie. Einige Kilometer weiter der Honningsvagtunnel, wieder – wie auch der Nordkapptunnel – mit Rolltoren und Ampeln an beiden Enden versehen. Vermutlich, um die Wärme suchende Rentiere draußen zu halten … ?

Jetzt sind wir im Hostel in Honningsvag, eine eher rustikal angelegte Jugendherberge mit Gemeinschaftsduschen und -küche – und ohne Abendessen. Also werden wir gleich mal „in den Ort“ fahren und Essen fassen. Hoffentlich wieder was lokales, möglichst nicht schon wieder Laks … obwohl: lecker ist der hier wohl.

Also die Kurzversion: zwei Autos, vier Mann ohne erwähnenswerte Schwierigkeiten exakt nach Plan vom Ruhrgebiet bis kurz vor’s Nordkapp geschnurt … schon nicht schlecht. Wider Erwarten schmerzen weder Hals noch Rücken – die Terrano-Sitze sind wirklich gut, die aufrechte Sitzposition hilft zusätzlich.

Jetzt – und auch das kennt Ihr – erstmal Essen fassen, nachher gibt’s (vielleicht) noch ein Update.